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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 33

1873 - Essen : Bädeker
33 28 Die Provinz Posen. Die Provinz Posen, auch das Großherzogthum Posen ge- nannt, ist ein Theil des alten Königsreichs Polen und besteht aus den Leiden Regierungsbezirken Posen und Bromberg. Ihr Flächen- raum beträgt 537 Quadratmeilen und ihre Einwohnerzahl 1,583,000. Zwei Drittel der Bevölkerung sind Polen und nur ein Drittel Deutsche. Der westliche Theil der Provinz ist meist von Deutschen, dagegen der östliche überwiegend von Polen bewohnt. Der Handel und der Be- trieb der Gastwirthschaft ist größtentheils in Händen der Juden, die an Zahl mehr als 70,000 betragen. — Die Provinz Posen hat durchaus keine Gebirge, nur hier und da hügelige Erhöhungen. Die Ebenen und Niederungen sind häufig mit Wasser angefüllt und an den Ufern der Flüsse bruchig. Die Warthe, der Hauptfluß der Provinz, mit ihren Nebenflüssen, der Netze und Olra, strömen träge dahin zwischen ihren niedrigen Usern. Die Weichsel berührt die Provinz auf eine kurze Strecke in Nord-Osten und ist durch den Bromberger Kanal mit der Netze verbunden. Außerdem hat die Provinz viele Seen. Der Boden ist im Ganzen mittelmäßig fruchtbar; es wird so viel Getreide gebaut, daß davon ausgeführt werden kann. An Waldungen, worin sich noch Wölfe aufhalten, fehlt es in der Provinz nicht, und weit ausgedehnte Wiesen- flächen sind der Viehzucht besonders förderlich. Schaf-, Pferde- und Rindviehzucht find daher bedeutend, und Schweine werden in solcher Menge gezogen, daß sie heerdenweise auf bedeutenden Viehmärkten für benachbarte Provinzen aufgekauft werden. An Mineralien ist die Provinz arm; denn außer Lehm, Thon und Mergel liefert sie nur etwas Rasenerz und Braunkohlen. Die Hauptstadt ist Posen, von welcher die ganze Provinz ihren Namen hat. — Die Stadt Posen ist der Sitz des Oberpräsidenten, des Erzbischofs von Posen und Gnesen, eines evangelischen Konsistoriums, und hat über 57,000 Einwohner und viele ansehn- liche Gebäude, besonders Kirchen. Von den übrigen Städten sind noch zu merken: Lissa und Rawitsch, mit Tuchfabriken — Bromberg,mit einigem Handel — Fraustadt, mit Getreidehandel — Gnesen,mit einer uralten Domkirche — und Kruschwitz am Goplo-See, merk- würdig als Stammort der alten Pi asten. 29. Der erste Piast. Im neunten Jahrhundert war durch das Aussterben der Regenten- familie der polnische Königsthron erledigt worden. Eine neue Fürstenwahl wurde beschlossen, und die Edlen des Volks versammelten sich zu diesem Zwecke in der Königsburg zu Kruschwitz. Durch folgenden Umstand wurde ihre Aufmerksamkeit bei der Wahl des neuen Königs auf einen im niedrigsten Stande lebenden Bewohner von Kruschwitz geleitet: Es waren einst — als der zuletzt verstorbene polnische König nach der Sitte des Landes den Tag feierlich beging, an welchem seinem Sohne zum ersten Male das Haar, geschoren wurde — zwei Fremde Hacsters' Lesebuch für Oberkl. Simultan-Arrsg. Z

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 40

1873 - Essen : Bädeker
40 Der Meister hört sie klingen, So voll, so hell, so rein; Die Augen gehn ihm über, Es muß vor Freude sein. Und seine Blicke leuchten, Als wären sie verklärt; Er hatte in dem Klange Wohl mehr als Klang gehört! Hat auch geneigt den Nacken Zum Streich voll Zuversicht: Und was der Tod versprochen, Das bricht das Leben nicht. Das ist der Glocken Krone, Die er gegossen hat, Die Magdalenenglocke Zu Breslau in der Stadt. Die ward zur Sünderglocke Seit jenem Tag geweiht; Weiß nicht, ob's anders worden In dieser neuen Zeit. ________ (W. Müller.) Wie viel Provinzen haben wir jetzt kennen gelernt? — Wie viel Re- gierungsbezirke? — Wie heisst das bedeutendste Gebirge in der Provinz Schlesien? — Welche Mineralien liefern die schlesischen Gebirge’ — Wie heisst der Hauptfluss der Provinz? — Welche Nebenflüsse desselben habt ihr euch gemerkt? — Wie fliesst die Oder? — Was habt ihr von der Boden- beschaffenheit Schlesiens sonst noch behalten? — Was von den Städten Schlesiens? — Was vom Handel? — Zeichnet jetzt die Provinz auf! — Beschreibet siel — 33. Das Königreich Preußen*). (1) 1. Die elf Provinzen, welche wir bis jetzt kennen gelernt Ha- den, bilden zusammen wieder ein größeres Ganze, emen Staat: das Königreich Preußen. Der preußische Staat ist also ein Verein von sehr vielen Menschen, welche einen schon sehr großen Flächen- raum auf der Erde bewohnen; denn die Größe dieses Staates beträgt 6395 Quadratmeilen mit mehr als 24 i/2 Millionen Menschen. Außer diesen elf Provinzen gehören zum preußischen Staate aber auch noch ge- trennt von demselben liegende kleinere Theile, die ihr später kennen lernen sollt. Nicht immer hat der preußische Staat in der jetzigen Größe be- standen, sondern aus kleinem Anfange ist er allmählich entstanden. Das Stammland dieses ausgedehnten Staates ist die Mark Branden- burg — die jetzige Provinz Brandenburg — zwischen der Elbe und der Oder. Von da aus sind östlich und westlich die übrigen Pro- vinzen dazu gewonnen worden, und die am weitesten nach Osten und Norden gelegene Provinz Preußen hat dem Staate seinen Namen gegeben. Die längste Ausdehnung hat der Staat von Südwesten nach Nordosten; denn die Entfernung von Trier in der Rheinprovinz bis Königsberg in der Provinz Preußen beträgt schon 168 Meilen; seine größte Breite, die aber kaum die Hälfte der Länge ausmacht, hat er in Westen, von der Südspitze der Rheinprovinz bis zur Nordspitze der Provinz Schleswig-Holstein. 2. Die Oberfläche des Bodens im Staate ist sehr verschieden. In der Rheinprovinz und in der Provinz Hessen-Nassau erheben *) Ehe die Beschreibung des preußischen Staates, sowie die eines jeden der übrigen Staaten Deutschlands gelesen wird, müssen die Schüler auf der Wandkarte Deutsch- lands eine klare Anschauung des Raumes — ein inneres Bild des re. Staates (der Grenze, Gestalt, Bodenerhebungen, Flüsse und Ströme, Eisenbahnen u. dgl.) bereits gewonnen haben.

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 45

1873 - Essen : Bädeker
45 zu überliefern. Die richterlichen Beamten haben den eines Ver- gehens Angeklagten in Untersuchung zu nehmen und nach Befund freizusprechen oder zu verurtheilen. Schwerere Vergehen aber, Ver- brechen, werden unter dem Vorsitze königlicher Richter vor Schwur- gerichten verhandelt, welche aus unbescholtenen Bürgern bestehen, die Geschworene genannt werden. Die Geschworenen haben nach Fest- stellung des Thatbestandes über den eines Verbrechens Angeklagten ihr „Schuldig oder Nicht schuldig" auszusprechen, worauf alsdann die richterliche Verurtheilung oder Freisprechung erfolgt. Zurauf- bewahrung der verurtheilten Verbrecher dienen die Zuchthäuser. — Die Obrigkeit im Staate soll dem Unrecht, dem Bösen, wehren und bildet daher den Wehrstand im weitern Sinne; aber der Wehr- stand im eigentlichen Sinne ist die bewaffnete Macht, das Militair, die Armee oder das Kriegsheer, welches aus dem stehenden Heere und aus der Landwehr besteht. Jeder wehr- hafte Preuße gehört 7 Jahre lang, in der Regel vom vollendeten 20. bis zum beginnenden 28. Lebensjahre, zum stehenden Heere — und zwar die ersten 3 Jahre bei den Fahnen, die letzten 4 Jahre in der Reserve — und die folgenden 5 Lebensjahre zur Landwehr. Die Kriegs-Marine (Kriegsflotte) in der Nord- und Ostsee ist dazu bestimmt, die Gewässer und Küsten, sowie den Seehandel zu schützen. Der Kieler Hafen und der Jahdebusen sind zu Kriegshäfen bestimmt. Die gesammte Land- und Seemacht ist dazu da, den Staat gegen Angriffe äußerer Feinde, sowie gegen Aufruhr und Empörung im Innern zu schützen. 6. Ihrer Religion nach sind die Bewohner des preußischen Staates Christen; doch leben zerstreut unter diesen auch etwa 314,000 Juden. Die Christen unterscheiden sich nach dem Bekenntnisse ihrer Religion in Evangelische und Katholiken. Die Mehrzahl, fast 2/3 der Bevölkerung, bekennt sich zur evangelischen, und y3 zur katholischen Religion. Die Rheinprovinz, Westphalen, Schlesien und die Provinz Posen sind überwiegend von Katho- liken, dagegen die Provinzen Sachsen, Hessen-Nassau, Han- nover, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Pommern und Preußen" vorherrschend von Evangelischen bewohnt. Juden wohnen in allen Provinzen, die meisten aber in der Provinz Posen. 7. An der Spitze des preußischen Staates und der gesammtcn Verwaltung desselben steht als Regent, Fürst oder Landesherr der König von Preußen: Wilhelm I. Da der König seinen Sitz oder seine Residenz in Berlin hat, so ist diese Stadt die Haupt- oder Residenzstadt des Staates. — Aus dem bisher Gesagten ist leicht einzusehen, welch eine große bürgerliche Gesellschaft ein Staat ist, und daß ein solcher unmöglich von einem Einzelnen, dem Könige allein, verwaltet werden kann: und eben deswegen sind die im Vor- hergehenden genannten Veranstaltungen und Beamten des Staates nöthig, die alle ihre Amtsgewalt im Namen des Königs aus-

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 228

1873 - Essen : Bädeker
228 29. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg. (1640 —1688.) Selten ist ein Staat so rasch zu seiner jetzigen Größe und Macht emporgewachsen, als das Königreich Preußen. Kaum 500 Quadrat- meilen enthielt die Mark Brandenburg, die sich der erste Kurfürst Friedrich von Hohenzollern im Jahre 1415 mit 400,000 Gold- gülden vom Kaiser Sigismund erkaufte — und jetzt, nach 400 Jahren, umfaßt der daraus entstandene preußische Staat über 6000 Quadrat- meilen. Schon unter der Regierung des Kurfürsten Johann Sigis- mund (von 1608 — 1619) waren das Herzogthum Cleve (am Niederrhein), die Grafschaft Mark und Ravensberg (in West- phalen) und das Herzogthum Preußen*) durch Erbschaft an die Mark Brandenburg gefallen. Seine jetzige Größe und Bedeutung aber hat Preußen zunächst jenem Manne zu danken, der 1640 den Lrandenburgischen Thron bestieg: Friedrich Wilhelm, dem großen Kurfürsten. Er war der elfte der Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern. Geboren und groß geworden in der trostlosen Zeit des 30jährigen Krieges, hatte er das Elend der damaligen Zeit tief empfunden. An dem Werke des „westphälischen Friedens" nahm er daher eifrigen Antheil. Für den an Schweden abgetretenen Theil von Pommern, welches 1637 ganz an Brandenburg ge- fallen war, erhielt er die Erzstifter: Magdeburg, Halberstadt und Minden. Aber in dem Lande, das er regieren sollte, sah es, wie allenthalben in Deutschland, gar traurig aus: kein Geld, kein Heer, kein Ackerbau, weder Gewerbe, noch Handel, noch Schu- len, grenzenloses Elend überall. Diesen Jammer zu tilgen, das Volk durch Unterricht zu bilden, das Land durch Herstellung der Ordnung, durch Ackerbau, Handel, Gewerbe und Kunst und durch ein geordnetes und geübtes Heer wieder stark zu machen: das hat der große Mann zur Aufgabe seines Lebens gemacht. Frei- lich ging es dabei nicht immer ohne harte Kämpfe her, nicht bloß im Innern seines Landes, sondern auch nach außen hin. Während er mit seinem Heere am Rhein stand, um seine Erbländer, das Her- zogthum Jülich, Cleve, Berg und die Grafschaft Mark gegen den eroberungssüchtigen Franzosenkönig Ludwig Xiv. zu schützen, hatte *) Der Rame Preußen kommt erst gegen das Ende des 10. Jahrhunderts Inder Geschichte vor und bezeichnet diejenigen Völkerschaften, welche das nordöstliche, an Rußland grenzende Gebiet an der Memel und Weichsel bewohnten. Weil ste Anwohner (Nachbarn) der Russe«, damals Reußen genannt, waren, so gab man ihnen den Namen: Poreußen, d. h. die an oder bei den Reußen Wohnenden, woraus später der Name Preußen entstanden ist.— Rauh, wie die Natur des Landes, waren auch die Bewohner desselben. Erst im 13. Jahrhundert 'wur- den sie durch die deutschen Ordensritter zum Christenthum bekehrt, welche von nun an das Land beherrschten. Marienburg an der Nogat (im jetzigen Regierungsbezirk Marienwerder) war der Sitz dieses Ordens. Der letzte Hochmeister desselben war Albrecht von Bran- denburg. Dieser trat 1525 zur evangelischen Religion über. Mit seinem Sohne Albrecht Friedrich starben seine männlichen Nachkommen in Preußen (1618) aus, und das Herzogthum Preußen fiel an Brandenburg. Bon diesem Herzogthum hat der preußische Staat seinen Namen erhalten. Weil das Ordenskleid der deutschen Ritter, welche früher in Preußen geherrscht hatte», schwarz und weiß war, so blieben dies« Farbe» preußische A a livn alfar den.

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 231

1873 - Essen : Bädeker
231 Bald hat er ein Regiment kommandirt, Zuletzt tvard er Feldmarschall; Da hat ihn kein Fährmann mehr abgeführt, Sie respectirten ihn all'. Ein Gott den Soldaten, ein Teufel im Streit, Wie maß er der Schwedischen Heer Bei F ehr bell in die Läng' und die Breit'! Die eiserne Elle war schwer. Drum sag' ich: keiner steh' still in der Welt, Wen's antreibt, nur vorwärts, schnell! Wer ein Held kann werden, der werd' ein Held, Und wär's auch ein Schneidergesell'. (Fr. v. Salier.) 32. Friedrich L, König von Preußen. (1701-1713.) Dem großen Kurfürsten folgte im Jahre 1688 sein Sohn Friedrich, als Kurfürst Friedrich Iii., in der Regierung. Er besaß zwar nicht die großen Eigenschaften seines Vaters; aber dennoch gingen die Verbesserungen des Landes unter ihm ununterbrochen fort, indem erst jetzt die Aussaat seines großen Vorgängers vielfältig zur Reife kam. Friedrichs ganzes Streben war auch daraus gerichtet, die Würde eines Königs zu erhalten. Und in der That hatte sich Brandenburg-Preußen so viele Verdienste um Deutschland erworben, daß es mehr, als irgend eine andere Macht diese Erhebung ver- diente. Aber als Kurfürst von Brandenburg konnte Friedrich nicht König werden, da er als Reichsfürst vom Kaiser abhängig war; er konnte das Herzogthum Preußen zum Königreich erheben, König von Preußen werden, aber auch hierzu bedurfte es der Zustimmung des Kaisers. Um die Königskrone zu erhalten, wandte er sich daher an den Kaiser Leopold und versprach, ihm dafür Beistand in allen seinen Kriegen zu leisten, und bei der Kaiserwahl seine Stimme jederzeit dem Hause Österreich zu geben. Des Kaisers Kanzler, Graf Kaunitz, aber sagte: „Die Könige von Preußen werden dem Kaiser nicht so folgsam sein, als die Kurfürsten von Brandenburg". Und später sagte der damalige Held Prinz Eugenius von Savoyen: „Der Kaiser sollte die Minister hängen lassen, die ihm einen so treu- losen Rath gegeben haben." Erst nach großen Schwierigkeiten ließ sich der Kaiser dazu bewegen, ihm die Würde eines Königs zu er- theilen. Friedrich eilte nun nach Königsberg, der Hauptstadt des Herzogthums Preußen, und setzte daselbst sich und dann seiner Gemahlin am 18. Januar 1701 mit eigener Hand die Königskrone auf, nachdem er Tags zuvor den schwarzen Adlerorden gestiftet hatte mit der Inschrift: Suum cuique, d. h. Jedem das Seine. Weil er der erste König in Preußen war, hieß er von nun an Friedrich I., König von Preußen. Unter seiner Regierung kam die Grafschaft Mörs 1702 (in der Rheinprovinz) durch Erbrecht an den Staat, und die Grafschaft Tecklenburg (in Westphalen)

6. Nr. 22 - S. 31

1904 - Breslau : Hirt
§§ 43—44. Die Hohenzollernschen Lande. — Rückblick auf das Königreich Preußen. 31 300 in hohe mit schön bewaldeten Hügelgruppen unterbrochene Ebene. Die bedeutendsten Hügelgruppen sind der Meißner und der Habichtswald. Auch die Abhänge vom Rhön und Vogelsberge erstrecken sich nach Hessen. Nassau wird vom Taunus und Westerwald durchzogen. — Im N.o. fließen Fulda und Werra, welche die Weser bilden. In die Fulda fließt die Eder, in den Rhein die Lahn. — In Hessen ist das Klima rauh und das Land, mit Ausnahme der Flußtäler, wenig fruchtbar. Kartoffeln und Flachs sind die Haupterzeugnisse des Ackerbaues. In den Tälern gedeiht schönes Getreide und Obst. Nassau ist mit Ausnahme des öden Westerwaldes ein fruchtbares, dicht bevölkertes Ländchen; im Rheingau gedeihen die herrlichste Weine; zahlreiche Bäder locken viele Fremde herbei. Die Berge Hessen-Nassaus enthalten Eisen, Kupfer, Braunkohlen. Die Industrie erzeugt Eisen- und Stahlwaren (Schmalkalden), Messingwaren (Cassel), Galanteriewaren (Hanau, Cassel), Tonwaren (Gr.-Almerode). — Die Bewohner, besonders in Hessen, sind kräftig und ausdauernd; 3/4 der- selben sind evangel., y4 ist kathol. Die Provinz zerfällt in die beiden Regierungsbezirke Cassel und Wiesbaden. Cassel, 105 000 E., frühere Residenz der hessischen Kurfürsten, schön gebaut, leb- hafter Handel. In der Nähe das vielbesuchte Lustschloß Wilhelmshöhe mit seinen berühmten Wasserkünsten. In der Nähe von Fritzlar liegt das Dorf Geismar, wo Bonifatius die Eiche fällte. Im Dom zu Fulda liegt Bonisatius begraben, dessen Stand- bild eine Zierde der Stadt. Fulda ist Bischofssitz. Hanau, Fabriken. Frankfurt a/M., 290 000 E., bedeutende Handelsstadt, einst Wahlstadt der deutschen Kaiser. Auf der Brücke, die von Frankfurt nach der Vorstadt Sachsenhausen führt, steht ein Denkmal Karls d. Gr.; es erinnert an die Sage vom Ursprünge der Stadt und ihres Namens. Wiesbaden, vielbesuchte Heilquellen. Kaub, Blüchers Übergang 1814. Marburg, Universität. Limburg, Bischofssitz, prächtiger Dom. Ems, weltberühmter Badeort. Selters lselterwasser). Schmalkalden, Industrie in Eisen- u. Stahlwaren. *§ 43. Die Kolienzollernschen Lande (1100 qkm, 67000 E.) werden von Württemberg und Baden eingeschlossen und von der rauhen Alb durch- zogen. Der um den Neckar liegende Teil ist fruchtbarer (Getreide, Obstbau) als der nach der Donau zu liegende. Der mittlere Strich ist unfruchtbar. Die Bewohner sind meist katholisch. Hier regierten sonst in den beiden Städtchen Hechingen und Sigmaringen zwei selbständige Fürsten aus dem Hause Hohenzollern. 1850 traten dieselben ihr Land an Preußen ab. Es bildet den Regierungsbezirk Sigmaringen und steht unter dem Ober- präsidenten der Rheinprovinz. Südlich von Hechingen liegt der Hohen- zollern (850 m Í).); auf ihm steht das Stammschloß Hohenzollern, das jetzt in altem Glanze wieder hergestellt ist. § 44. Aückbtilk auf das Königreich Preußen. Preußen umfaßt den größten Teil Norddeutschlands. Es dehnt sich von der russischen bis zur holländischen und bel- gischen Grenze aus. Es ist 350 000 qkm groß und hat 34i/2 Sjlitl. Einwohner. Gegen- wärtig umfaßt es 12 Provinzen, 9 alte und 3 neue; letztere sind im Jahre 1866 dazu gekommen. Die alten heißen: Ostpreußen, Westpreußcn, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien, Sachsen, Westfalen, Rheinprovinz. Die neuen sind: Hannover, Schleswig- Holstein, Hessen-Nassau. Der Größe nach folgen die Provinzen so aufeinander: Schlesien, Brandenburg, Hannover, Ostpreußen, Pommern, Posen, Rheinprovinz, Westprenßen, Sachsen, Westfalen, Schleswig-Holstein, Hessen-Nassau. — Am dünnsten bevölkert sind

7. Nr. 22 - S. 51

1904 - Breslau : Hirt
§ 26. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm. 51 Brandenburg führte, wo die Soldaten furchtbar hausten, fo schloß sich der Kurfürst nun an den König von Polen an. Diesem war dieser Beistand sehr willkommen; deshalb erklärte er im Vertrage zu Wehlau (Pregel) 1657 die polnische Lehnshoheit über Ostpreußen für aufgehoben und gab dem Kurfürsten außerdem Lauenburg und Bütow in Hinterpommern. Als dieser Krieg durch den Frieden zu Oliva (bei Danzig) 1660 beendet wurde, da erkannten alle Mächte den Kurfürsten als selbständigen Herzog von Ostpreußen an. 5. Kampf mit den Ständen. Als der Kurfürst von den preußischen Ständen (den Vertretern der Städte und des Adels), den Huldigungseid forderte, verlangten diese die Anerkennung aller ihrer Vorrechte, die sie mit List und Gewalt den früheren Fürsten abgerungen hatten. Davon wollte und konnte aber Friedrich Wilhelm nichts wissen. Da die Stände sogar mit Aufruhr drohten, so nahm der Kurfürst den Rädelsführer derselben, den Bürgermeister Rode, gefangen. Einen alideren Wortführer der Unzu- friedenen, den Oberst von Kalckstein, der nach Warschau geflohen war, ließ er mit List daselbst gefangen nehmen und zu Memel hinrichten. In ebenso entschiedener Weise brachte er sein landesherrliches Ansehen in Magdeburg und in den Kleveschen Landen zur Geltung. So schuf er allmählich einen, wenn auch viel zerteilten, doch einheitlichen Staat, in dem ein Wille und ein Gesetz herrschte, in dem alle Bürger gleichartige Steuern trugen, und in dem einerlei Münzen und Maß galten. 6. Krieg gegen Frankreich und Schweden. In Frankreich regierte damals Ludwig Xiv., ein ehrgeiziger und verschwenderischer Fürst, der sein Reich zum ersten in Europa erheben wollte und darum namentlich mit Deutschland viele Kriege führte. Der Große Kurfürst trat ihm von allen deutschen Fürsten am entschiedensten entgegen, als französische Heere deutsche Gebiete furchtbar verwüsteten. Ludwig merkte bald, daß der Branden- burger unter allen seinen deutschen Gegnern der gefährlichste sei; darum bewog er die Schweden durch reiche Hilfsgelder, 1674 in Brandenburg einzufallen. Diese hausten nun in dem armen Lande wie in den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges. Zwar scharten sich die treuen Bauern zu- sammen und schrieben auf ihre Fahnen: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit Leib und Blut!" Doch vermochten sie wenig auszurichten. Sobald im Frühjahr 1675 die Wege gangbar ge- worden waren, zog der Kurfürst vom Main her in Eilmärschen nach Magde- burg und warf sich bei Rathenow auf die Schweden, die ihn noch ferne meinten. Sein Feldmarschall Derfflinger — früher ein Schneider und nach und nach zu dieser hohen Stellung emporgestiegen — (Fontane: Der alte Derff- linger— Lehmann: Das schönste Rittertum) — überrumpelte sie und schob sich wie ein Keil zwischen die schwedischen Heere. Am 18. Juni kam es bei Fehrb ellin (östlich von Havelberg) zur entscheidenden Schlacht. Der Kurfürst ließ auf einer Anhöhe, die von den Schweden nicht besetzt worden war, seine Geschütze auffahren. Er stürzte sich an der Spitze einer Reiterschar ins dichteste Kampfgetümmel und rief den schon weichenden Soldaten zu: 4*

8. Nr. 22 - S. 78

1904 - Breslau : Hirt
§ 34. Die Friedeuszeit von 1813—1840. Die Preußen hatten zwar die Schlacht, nicht aber den Mut verloren. Na- poleon glaubte, das preußische Heer vernichtet zu haben; aber Blücher ver- sprach Wellington, daß er ihm am 18. mit seinem Heere zu Hilfe kommen wolle. — An diesem Tage stand Napoleon den Engländern gegenüber bei Waterloo und Belle-Alliance (Belalljangs). Bis zum Abende hatten diese den furchtbaren Angriffen des Feindes standgehalten; ihre Reihen waren schon stark gelichtet; Napoleon führte immer neue Truppen zum Sturm vor, und noch waren die Preußen nicht da. Da rief Wellington: „Ich wünschte, es wäre Nacht, oder die Preußen kämen!" — Da endlich erschien Blücher mit seinen braven Truppen und griff die Flanke des fran- zösischen Heeres an. Die Ankunft der Preußen war durch anhaltenden Regen und schlechte Wege verzögert worden. Oft stockte der Zug, und das Fortkommen schien unmöglich. Da drängte und bat Blücher seine ermatteten Soldaten, doch ja auszuhalten, denn er wußte, wie hart Wellington be- drängt wurde. Er rief in seiner Seelenangst: „Kinder, wir müssen vorwärts! Ich habe es ja meinem Bruder Wellington versprochen. Wollt ihr denn, daß ich wortbrüchig werde?" Und nach unsäglichen Anstrengungen langten die Preußen auf dem Schlachtfelde an. Noch einen Vorstoß wagte Napoleon gegen die Engländer, aber derselbe wurde abgeschlagen, und nun gingen Engländer und Preußen zum Angriff über. Da sahen die Franzosen, daß alles verloren sei. Mit dem Rufe: „Rette sich, wer kann!" ergriffen sie die Flucht. — Den Preußen verblieb nun die saure und doch lustige Arbeit der Verfolgung, die denn auch nach Gneisenaus Befehle bis zum „letzten Hauche von Roß und Mann" ausgeführt wurde. Napoleon wäre fast selbst in Gefangenschaft geraten. — Nach wenig Tagen zog Blücher an der Spitze seiner Armee in Paris ein, und es kam zum zweiten Pariser Frieden, in dem Frankreich siebenhundert Millionen Frank Kriegskosten bezahlen, die von Napoleon allerorten geraubten Kunstschätze herausgeben und einige Gebiete am Rheine abtreten mußte. Napoleon ward von den Engländern gefangen genommen und nach der einsamen Felseninsel St. Helena ge- bracht, wo er 1821 starb. — In Wien einigten sich nun auch die europäischen Fürsten. Preußen gab einen großen Teil seiner früheren polnischen Besitzungen an Rußland ab, erhielt aber dafür Teile des Königreichs Sachsen, Neuvorpommern mit Rügen und gesegnete Gebiete in Westfalen und am Rhein. § 34. Die Friedenszeit von 1815—1840. Eine lange Friedenszeit kam nun für Preußen und Deutschland. Friedrich Wilhelm Iii. gelang es durch weise Sparsamkeit in seinem Hofhält und in der ganzen Staatsverwaltung, sowie durch Pflege von Ackerbau, Handel und Gewerbe die Wunden der Kriegszeit zu heilen. Bald erfreute sich das Volk wieder eines gesegneten Wohlstandes. — Um den Staat besser verwalten zu können, wurde er in Provinzen, diese wurden in Regierungs- bezirke und diese wieder in Kreise eingeteilt. Seit dieser Zeit steht der

9. Nr. 22 - S. 32

1904 - Breslau : Hirt
32 Die Verwaltung im Königreich Preußen. §45. die Provinzen Pommern, Ost- und Westpreußen, Hannover, welche 54—67 E. auf 1 qkm haben. Am dichtesten ist die Bevölkerung in der Rheinprovinz (208 E. auf 1 qkm), in Westfalen (158 E. auf 1 qkm), in Hessen-Nassau und Schlesien (etwa 115 E. 'aus 1 qkm). Die Mehrzahl der Bewohner Preußens ist deutsch. In: N. ist die plattdeutsche Mundart vorherrschend, im S. wird hochdeutsch gesprochen. In Schlesien, Posen, Ost- und Westpreußen wohnen noch viele Slaven, welche polnisch reden. Im äußersten O. wohnen Litauer, im äußersten W. wird französisch und holländisch gesprochen. Im n. Schleswig aber ist noch die dänische Sprache verbreitet. Etwa % der Bewohner bekennen sich zur evangel., i/g zur römisch-kathol. Kirche. V2 Million sind Juden oder gehören Sekten an. In der Rheinprovinz und Posen bilden die Katholiken die erhebliche Mehr- zahl, in Schlesien, Wcstprenßen und Westfalen die etwas größere Hälfte. In den übrigen Provinzen machen sie nur einen kleinen Anteil aus. Aufgaben. 1. Welche Gebirge liegen in Preußen? 2. Von welchen Flüssen wird es durchzogen? 3. Nenne wichtige Kanäle Preußens und gib an, was ste verbinden! 4. Welches find a. die fruchtbarsten, b. die unfruchtbarsten Gegenden Preußens? 5. Nenne Weinorte! 6. Wo wird Flachs gebaut? wo Hopfen? Zuckerrüben? 7. Wo blüht Pferde- und Nindvieh;ucht? 8. Wo stnd Torfbrüche? 9. Welche Orte find durch Nergbau und Fabriktütigbeit bekannt? 10. Wo stnd Salinen? 11. Wo wird Steinsalz gewonnen? 12. Nenne Mineralquellen! 13. Nenne Seebäder! 14. Welche Städte stnd durch Seehandel bekannt? 15. Welches stnd bedeutende Handelsstädte im Ninnen- lande? 16. Zähle in jeder Provinz die größten Städte (solche mit 50 000 G. n. mehr) auf! 17. Nenne a. die Nniversttüten, b. die Festungen, e. die Negiernngsbesirkstädte Preußens! 18. Vergleiche die linke Oderfeite Schlestens mit der rechten! 19. Ver- gleiche die Nheinprovin; mit der Provinz Posen! 20. Worin gleichen stch Schießen und die Nheinprovinz? 21. Worin gleichen stch Pommern und Schleswig-Holstein? 22. Ln welchen Provinzen ist die Bevölkerung rein deutsch, in welchen gemischt? § 45. Die Verwaltung im Königreich Preußen. Das Oberhaupt des Staates ist der König. Er führt den Oberbefehl über das Heer, hat das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, das Recht der Begnadigung und Ordensverleihung. Die oberste Behörde des Landes ist das Staatsministerium, in welchem der Ministerpräsident den Vorsitz führt. Der König ernennt und entläßt die Minister. Es gibt je einen Minister für die auswärtigen Angelegenheiten, für die Finanzen, für die geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelcgenheiten, für Handel und Gewerbe, für das Innere, für die Justiz, für das Kriegswesen, für die Landwirtschaft, Domänen und Forsten, für die öffentlichen Arbeiten, für das königliche Hans. Alle Regierungsakte des Königs bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Gegenzeichnung eines Ministers. Bis zum Jahre 1850 hatte der König von Preußen das Recht, Gesetze zu geben ohne Mitwirkung des Volkes. Seit 1850 ist die Macht des Königs beschränkt. Preußen wird jetzt nach einer Verfassung regiert. Nach derselben hat der König die vollziehende Gewalt, die gesetzgebende aber teilt er mit den beiden Häusern des Landtages, dem Herrenhanse und dem Abgeordnetcnhause. Das Herrenhaus besteht aus den volljährigen Prinzen des königlichen Hauses, aus erblichen Mitgliedern des hohen Adelstandes, aus solchen Mitgliedern, die der König aus Lebenszeit ernennt. Auch haben die großen Städte und die Universitäten das Recht, ein Mitglied ins Herrenhaus zu schicken. — Die Mitglieder des Abgeordnetenhauses wählt das Volk. Jeder Preuße, der wenigstens 24 Jahre alt ist, mindestens 6 Monate in der Gemeinde wohnt, keine Armenunterstützung empfängt, im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte sich befindet und in die Urwählerliste eingetragen ist, ist Urwähler. Die Urwähler wählen die Wahlmänner, und diese wählen dann den Abgeordneten. Die Abgeordneten vertreten ihre Wähler 5 Jahre lang. Zu jedem Gesetze ist die Übereinstimmung des Königs und der beiden Häuser des Landtages erforderlich. Der Staat ist in Provinzen eingeteilt. Die Provinzen zerfallen in Regierungsbezirke, diese in Kreise, diese in Stadt- und Amtsbezirke. Letztere werden gebildet aus einer größern oder aus mehreren kleineren Landgemeinden oder aus Gutsbezirken. An der Spitze

10. Nr. 22 - S. 48

1904 - Breslau : Hirt
48 § 25. Die ersten Hohenzollern in der Mark. Statthalter ein. Er erließ 1473 ein Hausgesetz, nach welchem Kurbranden- burg stets ungeteilt bleiben sollte. Auch gewann er Krossen, Züllichau und Sommerfeld im Kampfe mit dem Herzoge von Sagan. 5. Johann, seiner großen Beredsamkeit wegen Cicero genannt, folgte seinem Vater. Er war sehr sparsam und der erste Hohenzoller, der seinen dauernden Aufenthalt in der Mark nahm. Dadurch gewann er die Herzen seiner Untertanen. Er sorgte väterlich für sein Land und gründete zu Frankfurt a. O. eine Universität, deren Eröffnung er aber nicht erlebte. 6. Unter seinem Nachfolger, Joachim I., begannen die Raubritter wieder ihr Unwesen, denn sie hielten den erst fünfzehnjährigen Kurfürsten für schwach. Doch irrten sie sich. Er ließ in einem Jahre siebzig adelige Räuber fangen und hinrichten. Er weihte die neue Universität ein und stiftete das Kammer- gericht, um durch gute Rechtspflege dem Faustrecht entgegenzutreten. Pommern sicherte er sich durch Erbvertrag. — Obgleich er ein heftiger Geg- ner Luthers und der Reformation war, so breitete sich die neue Lehre heimlich in der Mark aus. Selbst die Kurfürstin ließ sich das heilige Abendmahl unter beiderlei Gestalt reichen. Sie mußte vor dem Zorn ihres Gemahls fliehen und bei ihrem Vetter, dem Kurfürsten von Sachsen, Schutz suchen. 7. Trotz des Hausgesetzes teilte Joachim sein Land unter seine Söhne Joachim Ii. (Hektor) und Johann von Küstrin. Beide traten auf den Wunsch ihrer Mutter 1539 zur evangelischen Kirche über. — Joachim, der Inhaber der Kurwürde, schloß 1537 mit dem evangelischen Herzoge von Liegnitz, Brieg und Wohlan einen Erbvertrag, nach welchem diese schlesischen Gebiete bei dem Aussterben des Herzogshauses an Branden- burg fallen sollten. Auch erlangte er von dem Könige von Polen die Mitbelehnung über Ostpreußen. — Der Hofhält Joachims war sehr prunkvoll, darum wurde das Land mit vielen Steuern gedrückt und geriet in Schulden. Glücklicherweise waren die beiden nächsten Kurfürsten Johann Georg und Joachim Friedrich sparsame Regenten, und so hob sich der Wohlstand des Landes bald wieder. 8. Johann Sigismund (1608 — 1619) vergrößerte das Land be- deutend. 1618 starb der letzte Herzog von Ostpreußen, und Johann Sigis- mund, sein Schwiegersohn, erhielt nach den früheren Verträgen dieses Land, allerdings als polnisches Lehen. — Die Gemahlin des Kurfürsten war die nach früheren Verträgen erbberechtigte Nichte des 1609 kinderlos ver- storbenen Herzogs von Jülich-Kleve-Berg. Mit dem Pfalzgrafen von Neuburg, der auch gerechte Ansprüche auf jene rheinischen Länder hatte, teilte er dieselben 1614 zu kanten. Brandenburg erhielt Kleve, Mark und Ravensberg. In dieser Zeit trat der Kurfürst zur reformierten Lehre über. Unter seinem Nachfolger 9. Georg Wilhelm (1619—1640) wütete in Deutschland der Dreißig- jährige Krieg. Georg Wilhelm, durch seinen österreichisch gesinnten Kanzler Schwarzenberg schlecht beraten, schloß sich keiner Partei an. Aber gerade durch seine schwankende Stellung schadete er Brandenburg, es wurde der
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